Damals in Kara …
Dunkles Blut wurde Ende 2007 auf Rajaxx gegründet, einem EU-PVP-Realm, der zum BC-Start online ging. Zunächst waren wir eine kleine befreundete Spielergemeinschaft, die mehr PVP spielte und mangels Classic-Erfahrung noch nichts mit raiden am Hut hatte. Nun brachten Freunde ihrerseits wieder Freunde mit und damit natürlich auch Spieler, die bereits vorher in Raids unterwegs waren und den allgemeinen Tatendrang der kleinen Gilde mit neuen Ideen fütterten. Gesagt, getan, das mussten wir uns ansehen. Ein gutes 10er-Setup hatten wir schonmal und davon wussten sogar 40%, was zu tun ist^^. Unser Heilpriester schleppte uns „zum gucken“ nach Karazhan (♥) und in eine ID, wo nur der Endboss noch stand. Nachdem wir uns unter Einsatz unseres virtuellen Lebens durch den Rest-Trash gekämpft hatten (Stichwort Geisterraum …), standen wir ehrfürchtig vor Malchezaar und unser Priester sagte mit ruhiger Stimme: „Darf ich vorstellen: da fuckin‘ Prince!“. Ein erinnerungswürdiger Satz an diesem Abend: natürlich haben wir den Prinz mal angetryt, natürlich sind wir kläglich gescheitert, haben gut gelacht – und Blut geleckt.
Die 10er-Truppe blieb zusammen, Karazhan wurde komplett gecleart, Spieler kamen hinzu und in recht kurzer Zeit gingen wir mit zwei 10er und einer 25er Gruppe auf Raidtour, Richtung SSC, Tempel und was es sonst noch so gab.
Diese Raidkonstellationen blieben bestehen – ganz WotLK hindurch. Zu Cataclysm entschieden wir uns, den 25er aufzulösen und die beiden 10er-Gruppen beizubehalten. Der organisatorische Aufwand, alles zusammen zu stemmen, war einfach größer als das qualitative Ergebnis. Mit dem 25er begruben wir auch das DKP-System, mit dem sich (wenn wir ehrlich sind) nie jemand vollständig anfreunden konnte – obwohl wir über die lange Zeit ein sehr gut funktionierendes System entwickelt hatten. Und doch fehlte die Verständigung, das schauen über den eigenen Tellerrand, das einfach-mal-miteinander-drüber-reden, was so ein anonymes Punktesystem eher hinten anstellt. Gesunder Menschenverstand war uns dann doch lieber als Berechnung (im wahrsten Sinne des Wortes).
So starteten wir mit zwei 10ern in die Cata-Raids mit gutem Setup. Natürlich lief nicht immer alles glatt. Einiges hinterließ auch massiv graue Haare wie z.B. der Tank, der mir mitten im Feuerlande-hc-Progress während des Raids flüsterte: „Ich wollte dir noch sagen, dass ich ab morgen nicht mehr mitkomme, keine Zeit mehr.“. Den Grund (oder sollte ich passenderweise „die Gründin“ schreiben? ) kann sich der eine oder andere vermutlich denken.
Auf zu neuen Ufern
Doch sowas hat uns noch nie entmutigt. Aufstehen, Krönchen richten, weitergehen, wie der Optimist so schön sagt. Was uns später eher entmutigte war die zunehmende Bevölkerungsarmut auf Rajaxx. Als wir dann mittwochabends zur besten Zeit dem einzigen weiteren Mitspieler in Orgrimmar die Hand schütteln konnten war es Zeit, die Koffer zu packen. Gemeinsam suchten wir uns in akribischer Recherche-Vorarbeit eine neue Heimat und zogen mit der ganzen Gilde im Frühjahr 2012 nach Zuluhed um. Wir lebten uns schnell ein, clearten die Drachenseele und waren gespannt auf das erste Addon auf dem neuen Server. Pandaria kam, wir behielten die zwei 10er-Truppen bei, eine weiterhin ein regulärer 3-Tage-Raid, eine ein 2-3-Tage-Schichtarbeiter-Raid. Die Ankündigung der Realmzusammenlegungen während MoP freute uns einerseits und löste andererseits mit der Zeit den Running Gag aus, dass wir durch den Buchstaben „Z“ eh als letzte drankommen würden. Dummerweise war dem dann tatsächlich so^^. Der daraus entstandene Realmpool aus Anub’arak, Frostmourne, Dalvengyr, Nazjatar und Zuluhed hat sich inzwischen gut gemausert, leichter Hordeüberhang, sonst alles im Lot.
Die WoD-Ankündigung bzw. viel mehr die Ankündigung des Mythic-Formats rief unser Organisationsgeschick erneut auf den Plan. Zunächst widerwillig versuchten wir, uns das schönzureden uns mit der Situation anzufreunden und streckten früh genug die Fühler aus nach guten Mitspielern für den Mythic-Kader. Und siehe da: der Spaß daran kam dann von ganz alleine.
Die Gilde blieb dennoch überschaubar. Wir wollten immer (und wollen noch) die Menschen hinter dem Spieler kennenlernen. Es ist definitiv schöner, mit den Leuten auch generell gut klarzukommen oder sie im besten Fall sogar richtig gut leiden zu können, es macht einfach mehr Spaß. Wer sich profilieren will, ist hier falsch. Wer mit Herz bei der Sache ist und auch mal über sich selbst lachen kann ist bei uns richtig.
In diesem Sinne, auf weitere gute WoW-Zeiten,
Dunkles Blut
i. V. Yoma
Kleiner Nachtrag
Wir hatten viel personellen Durchlauf in WoD, viele unschöne Erlebnisse damit, aber auch einige schöne. Wir haben neue Menschen kennengelernt, die geblieben und nun auch schon lange bei uns sind und das nehmen wir mit ins neue Addon! Schön, dass ihr da seid